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Die Satzung des Europäischen Systems der Zentralbanken sieht eine Umverteilung von Geldschöpfungsgewinnen (Seigniorage) zwischen den Notenbanken des Eurosystems vor. Die Diskussion um die «Gewinner» und «Verlierer» aus dieser Regelung wird sehr kontrovers geführt. Die Arbeit versucht, diese Umverteilungsproblematik systematisch zu analysieren. Insbesondere die theoretischen Grundlagen des Seigniorage, die mannigfaltigen Tätigkeiten der EWU-Zentralbanken und deren Auswirkungen auf die Entstehung der Notenbankgewinne sowie die Verwendung der Geldschöpfungsgewinne werden detailliert untersucht.

Die Satzung des Europäischen Systems der Zentralbanken sieht eine Umverteilung von Geldschöpfungsgewinnen (Seigniorage) zwischen den Notenbanken des Eurosystems vor. Die Diskussion um die "Gewinner" und "Verlierer" aus dieser Regelung wird sehr kontrovers geführt. Die Arbeit versucht, diese Umverteilungsproblematik systematisch zu analysieren. Insbesondere die theoretischen Grundlagen des Seigniorage, die mannigfaltigen Tätigkeiten der EWU-Zentralbanken und deren Auswirkungen auf die Entstehung der Notenbankgewinne sowie die Verwendung der Geldschöpfungsgewinne werden detailliert untersucht.

Der Verfasser berichtet über eine interdisziplinäre Tagung des Arbeitskreises Europäische Integration, die vom 29. Juni bis zum 1. Juli 2000 in Hamburg stattfand. Neben generellen Einschätzungen und Analysen der bisherigen Entwicklung des Euroraumes wurden aktuelle Fragen der europäischen Geld-, Fiskal- und Lohnpolitik diskutiert. Darüberhinaus wurden die europäischen Finanzmärkte und Probleme der Osterweiterung thematisiert. Im einzelnen standen folgende Referate auf der Tagesordnung: (1) Die europäische Wirtschaft seit dem Eintritt in die EWWU; (2) Transparenz und Accountability der Europäischen Zentralbank; (3) Erfahrungen mit einer europäischen Geldpolitik - die Strategie der Europäischen Zentralbank; (4) Der Euro-Wechselkurs als Problem für die europäische Geldpolitik; (5) Lohnpolitik in der EWWU - stabilisierender oder destabilisierender Faktor; (6) Euro und europäischer Finanzmarkt; (7) Die mittel- und osteuropäischen Länder vor dem Beitritt. (ICE2)

The authors focus on the stabilizing role of cash from a society-wide perspective. Starting with conceptual remarks on the importance of money for the economy in general, special attention is paid to the unique characteristics of cash. As these become apparent especially during crisis periods, a comparison of the Great Depression (1929 – 1933) and the Great Recession 2008/09 shows the devastating effects of a severe monetary contraction and how a fully elastic provision of cash can help to avoid such a situation. The authors find interesting similarities to both crises in two separate case studies, one on the demonetization in India 2016 and the other on cash supply during various crises in Greece since 2008. The paper concludes that supply-driven cash withdrawals from circulation (either by demonetization or by capital controls) destabilize the economy if electronic payment substitutes are not instantly available. However, as there is no perfect substitute for cash due to its unique properties, from the viewpoint of the society as a whole an efficient payment mix necessarily includes cash: It helps to stabilize the economy not only in times of crises in general, no matter which government is in place. The authors argue that it should be the undisputed task of central banks to ensure that cash remains in circulation in normal times and is provided in a fully elastic way in times of crisis.

Seit Frühjahr 2010 wurden die Nominalzinsen im Euroraum durch eine massive Politik des billigen Geldes auf historische Tiefstände gedrückt. Gerhard Rösl, Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg und Karl-Heinz Tödter, Bundesbankdirektor a.D., beschäftigen sich mit den Kosten dieser Geldpolitik.

Die repressive Niedrigzinspolitik der EZB führt nach unseren Berechnungen zu geschätzten Zinsverlusten für die deutschen Sparer in einer Größenordnung von 70 Mrd. € pro Jahr. Die Zinsverluste sind höher als die finanziellen Belastungen durch Kapitalertragsteuer und Güterpreisinflation. Dieser Rechnung stehen jedoch die Entlastungen gegenüber, die auf Seiten der (insbesondere öffentlichen) Schuldner zu buchen sind. Wir kalkulieren die gesamten Netto-Wohlfahrtseffekte mehrstufig im Rahmen eines Modells überlappender Generationen. Danach führt die Kapitalertragsteuer zu einer wohlfahrtsmindernden Zusatzlast (deadweight loss) im Gegenwert von 10 Mrd. €, während die Zusatzlast einer permanenten Inflationsrate von 1,5% p.a. bei 33 Mrd. € liegt. Die seit 2010 von der EZB verfolgte krisenbedingte Niedrigzinspolitik ist für Deutschland mit einer Zusatzlast von 39 Mrd. € pro Jahr (1,4% des BIP) verbunden. Damit überschreiten bereits jetzt die kumulierten Wohlfahrtseinbußen in Deutschland die Primäreffekte der Krise, deren Folgen die EZB mit der extremen Niedrigzinspolitik zu bekämpfen versucht. ; According to our calculations the interest income losses for German savers as a result of ECB's monetary policy of extreme low interest rates amount to €70 billion per year. These losses exceed the financial costs of capital yields taxes and the inflation of goods prices. However, this calculation does not take into account that (notably public) debtors benefit from the policy of low interest rates. We use an overlapping generations (OLG) model in order to calculate stepwise the net welfare costs. Capital yields taxes impose an excess burden (deadweight loss) of €10 billion per year and the deadweight loss resulting from a permanent inflation rate of 1.5% p.a. totals to €33 billion per year. In comparison, the monetary policy of low interest rates that is conducted by the ECB since 2010 corresponds to a deadweight loss in welfare of €39 billion or 1.4% of GDP per year. Hence, the cumulated net welfare losses resulting from the subsequent ECB policy of easy money already exceeds the primary effects of the financial crisis by now.